In vielen Bereichen gehört sie schon lange zum Alltag, in anderen hat sie sich insbesondere im letzten Jahr als wahrer Trend entpuppt: Die digitale Kommunikation ist nicht mehr wegzudenken. Ärzte und Ärztinnen bieten seit Beginn der Pandemie Sprechstunden über das Web an. Digitale Dienstleistungen und Services sind im Banken- und Versicherungswesen bereits stark verankert. Viele andere Bereiche des Alltags, sei es die Arbeit oder der Einzelhandel, ziehen nach. Nur ein Sektor scheint noch weit von einem etablierten digitalen Alltag entfernt zu sein: das Bildungswesen. Und dass, obwohl auf dem Markt viele Anbieter:innen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse vertreten sind. Expert:innen begründen den ausbleibenden Schritt gen Innovation durch lückenhaften Datenschutz. Vor Ort fehlt es Schulen an technischem Können und den passenden Tools. Warum wurde das Bildungswesen gänzlich zurückgelassen? In unserem Blogpost zeigen wir Wege auf, die zur sicheren Online-Schule führen können
Im Schneckentempo Richtung Digitalisierung
Homeschooling im Corona-bedingten Lockdown zeigte vor allem eines: Schulen in Deutschland haben beim Thema Digitalisierung noch reichlich Nachholbedarf. Geräte für den digitalen Unterricht suchte man flächendeckend vergebens. Ausgereifte Lernplattformen oder digitale pädagogische Konzepte? Fehlanzeige! Selbst wenn digitaler Unterricht angeboten wurde, konnten viele Kinder mangels Internetzugang oder entsprechenden Geräten gar nicht daran teilnehmen. Schaut man sich den oft maroden Zustand vieler Schulen an oder weiß, was Eltern im Laufe eines Schullebens alles aus eigener Tasche bezahlen, würde man glauben, dass es schlicht kein Geld für die Digitalisierung der Schulen gibt.
Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Vor knapp eineinhalb Jahren trat der DigitalPakt Schule in Kraft. Der Bund stellte den Ländern fünf Milliarden Euro Fördergelder zur Verfügung. 500 Millionen Euro steuerten die Länder selbst dazu. Doch bisher sind gerade einmal knapp 15 Millionen Euro verwendet worden. Das Paradoxe daran: Gerade die Corona-Pandemie verlangsamt die Prozesse, wo doch gerade in dieser Zeit digitale Mittel benötigt werden. Mit Blick auf die bevorstehenden kälteren Jahreszeiten ist reiner Unterricht vor Ort ohnehin fraglich, erste Überlegungen für eine Mischung aus Fern- und Präsenzunterricht stehen deshalb erneut im Raum.
Hat es wirklich Zoom gemacht? Beim Datenschutz nicht!
Mit Beginn der Corona-Zeit gelang auch der Videotelefonie der endgültige Durchbruch. Was vorher nur in wenigen Firmen gang und gäbe war, etablierte sich schnell als gängiges Meetingtool. Irgendwie war es ja auch sympathisch in die Wohnzimmer der Kolleg:innen zu schauen oder die Kinder der Vorgesetzten im Hintergrund zu sehen. Auch Online-Lernen verzeichnete einen starken Anstieg der Nutzerzahlen, sei es für Lern-Apps, YouTube-Tutorials oder digitale Nachhilfe. So wichtig und praktisch digitale Konferenzen und Lernangebote gerade im Lockdown auch waren, wurde in diesem Zusammenhang oft der Datenschutz vernachlässigt. Und das nicht nur auf Schülerseite. Viele Lehrer:innen besitzen bis heute nicht einmal eine eigene dienstliche Email-Adresse. Zudem sind gerade große internationale Anbieter hinsichtlich DSGVO-konformer Lösungen sehr undurchsichtig und entsprechen nicht den deutschen Vorgaben. Hohe Datensicherheit muss deshalb einen hohen Stellenwert bei der Auswahl des Anbieters einnehmen, ein Versprechen, dass vor allem in Deutschland ansässige Provider gewähren können.
Mangelhafte Performance: Technische Fauxpas beim live Streaming
Wer hat es nicht alles schon erlebt: Zum Start funktioniert plötzlich der Ton nicht, mitten im Satz ist das Gegenüber plötzlich eingefroren oder Videotelefonie ist nur ohne Bildübertragung möglich. Was für interne Meetings vielleicht noch zähneknirschend hingenommen wird, ist bei Anbietern für Online-Kurse ein absolutes No-Go. Wenn die Technik versagt, können die Inhalte noch so gut sein. Die digitale Performance bleibt am Ende im Gedächtnis und sorgt dafür, dass unzufriedene Kunden kein weiteres Mal buchen. Auch groß angelegte Videokonferenzen oder wichtige Kundenpräsentationen müssen ohne technische Probleme möglich sein, um Teilnehmer:innen und Klienten vollends zu überzeugen. Wer also an der technischen Performance spart, spart definitiv am falschen Ende.
Früh übt sich: Umgang mit neuen Medien als Chance für die Zukunft
Ob man es nun will oder nicht: Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten! Unser Nachwuchs, die so genannten Digital Natives, wachsen ganz natürlich mit YouTube-Tutorials, TikTok-Videos, WhatsApp-Chats oder Online-Spielen auf. Doch die potenziellen Gefahren und die Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien müssen erst erlernt werden, um sich sicher und angemessen verhalten zu können. Leider werden diese Themen im Schulalltag eher ausgeklammert. Auch, weil teils bei den Lehrer:innen diesbezüglich kaum Wissen und Kompetenz vorhanden ist. Die Situation durch Corona zwingt die Schulbehörden und Lehrkörper sich mit der Digitalisierung im Bildungswesen auseinanderzusetzen und eröffnet den Schulen die Chance, den Unterricht moderner, interaktiver und flexibler zu gestalten. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Wie es die Vergangenheit gelehrt hat, reicht staatliche finanzielle Unterstützung und die Bereitstellung moderner Technik an Schulen allein nicht aus. Solange es keine unkomplizierte und vor allem sichere Software für den Online-Unterricht gibt, sollte besser darauf verzichtet werden. Im Hinblick auf die Sicherheit ihrer Kinder, müssen Eltern darauf bestehen, dass in Schulen zertifizierte und in Deutschland ansässige Anbieter beauftragt werden. So werden einerseits die Datenhoheit und Privatsphäre der Schüler:innen sichergestellt, aber es erlaubt auch, dass unsere Kinder schon früh lernen, mit der Herausforderung einer digitalisierten Welt umzugehen.